Bahn informiert zum aktuellen Planungs- und Sachstand an Aus- und Neubaustrecke

Das Dialogforum zur Aus- und Neubaustrecke Hanau–Würzburg/Fulda hat sich am 23. September 2024 zur 24. Sitzung in Schlüchtern getroffen. Eingangs wurde seitens der Bahn informiert, dass zur Konkretisierung der Projektkommunikation zukünftig der Titel Hanau–Fulda verwendet werden soll. Für Projekte auf dem Korridor Hanau–Aschaffenburg–Würzburg werden gesonderte Gremien der Öffentlichkeitsbeteiligung initiiert.

Ausbaustrecke Hanau–Gelnhausen: Vorbereitungsmaßnahmen für Personenunterführung am Bahnhof Gelnhausen laufen

Die Bahn gab auf der Sitzung einen Überblick zum aktuellen Stand der Ausbaustrecke Hanau–Gelnhausen. In Gelnhausen laufen die Bauarbeiten seit Anfang des Jahres. Aktuell finden insbesondere umfassende Vorbereitungsmaßnahmen für die neue Personenunterführung am Bahnhof statt. Für die Fahrgäste wird während der Bauzeit eine provisorische Reisendenüberführung bereitgestellt. Die geplante Inbetriebnahme dieses Streckenabschnitts ist für Ende 2027 vorgesehen.

Im Streckenabschnitt bei Hailer-Meerholz wird das Planrecht Ende 2024 erwartet und aktuell die Ausschreibung der Baumaßnahmen vorbereitet. Die Bauarbeiten sollen hier voraussichtlich 2026 starten.

Bei den weiter westlich von Hailer-Meerholz gelegenen Streckenabschnitten bis nach Hanau laufen aktuell die Vor- und Entwurfsplanungen. Diese bilden die Grundlagen für die später anstehenden formellen Genehmigungsverfahren.

Neubaustrecke Gelnhausen–Fulda: Erste Ergebnisse der Schalluntersuchungen liegen vor

Zur Neubaustrecke von Gelnhausen nach Fulda erläuterte die Bahn die neuen Zugzahlprognosen. Demnach sollen zukünftig 150 Züge am Tag sowie 60 Züge in der Nacht die Neubaustrecke passieren.

Zudem stellte sie die ersten Ergebnisse der Schalluntersuchungen vor. Dabei wurde für die Abschnitte Schlüchtern-Kalbach und Gelnhausen-Kaltenborn geprüft, welche Schallschutzmaßnahmen nötig sind, um die gesetzlichen Grenzwerte einzuhalten.

Aktive Schallschutzmaßnahmen, insbesondere Schallschutzwände, sind demnach in Mittelkalbach, Gelnhausen/Linsengericht, Haitz und Höchst vorgesehen. Für die restlichen Siedlungsgebiete, in denen die Neubaustrecke oberirdisch verläuft, sehen die Untersuchungen passive Schallschutzmaßnahmen wie zum Beispiel Schallschutzfenster an einzelnen Gebäuden vor.

Generalsanierung der Bestandsstrecke Hanau–Fulda im Abschnitt Gelnhausen–Eichenzell

Die Bahn erklärte auf der Sitzung, dass die Bestandsstrecke Hanau–Fulda im Abschnitt Gelnhausen–Eichenzell im Zeitraum von August 2027 bis Januar 2028 generalsaniert werden soll (1. Abschnitt zwischen Gelnhausen–Flieden, Baubeginn: 16. August 2027, Ende: 28. Januar 2028 / 2. Abschnitt Flieden–Eichenzell, Baubeginn: 15. Oktober 2027, Ende: 28. Januar 2028). Um die Strecke und die Bahnhöfe umfassend modernisieren zu können, wird die Kinzigtalstrecke in diesem Zeitraum vollständig gesperrt.

Prüfung zusätzlicher Schallschutzwände im Rahmen der Generalsanierung

Aktuell prüft die Bahn die Möglichkeit, im Zuge der Generalsanierung zusätzliche Schallschutzwände auf der Basis der Vorgaben der Lärmsanierung in den Gemeinden Biebergemünd, Wächtersbach, Bad Soden-Salmünster, Steinau a. d. Str., Schlüchtern, Flieden, Neuhof und Eichenzell umzusetzen. Hierzu finden Gespräche zwischen den betroffenen Gemeinden und der Bahn statt. Erste Informationen liegen den Landräten und den Bürgermeistern vor. Weitere Schritte der Planung werden von der Bahn erst nach den jeweiligen Zustimmungen der Gemeinden erfolgen. Damit die Umsetzung im Zeitraum der Generalsanierung (August 2027 – Januar 2028) erfolgen kann, hat die Bahn die Kommunen um zeitnahe Rückmeldungen zu dieser Variante gebeten.

Die Mitglieder des Dialogforums betonten auf der Sitzung, dass bei den sich nun konkretisierenden Planungen weiterhin eine transparente und frühzeitige Kommunikation wichtig ist. Sie unterstreichen, dass die Minimierung der baustellenbedingten Beeinträchtigungen sowie Schallschutz besondere Beachtung finden sollten.

Jubiläumssitzung zu zehn Jahren Dialogforum

Mit der 24. Sitzung feiert der Dialog in der Region sein zehnjähriges Jubiläum und geht nun in sein elftes Jahr. Anlässlich des Jubiläums erklärte Gerd-Dietrich Bolte, Leiter Infrastrukturprojekte Mitte der DB InfraGO: „Mit dem Dialogforum „Hanau–Würzburg/Fulda“ haben wir vor zehn Jahren unser Pilotprojekt der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung gestartet. Wir bedanken uns herzlich bei den Mitgliedern des Dialogforums und dem Land Hessen für das Engagement über die ganzen Jahre und den konstruktiven Austausch. Dank der vielen Hinweise aus der Region konnten wir unsere Planungen immer weiter verbessern. Das Dialogforum wurde so zum Vorbild für viele andere Neu- und Ausbauprojekte in Hessen und darüber hinaus.“

Eine große Gruppe Menschen vor einem alten Haus. Zwei Personen in der Mitte halten eine goldene 10 in Händen.

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